Elektrokardiogramm und Holter
EKG zur Diagnostik von Herzrhythmusstörungen
Die Elektrokardiographie ist die Aufzeichnung des elektrischen Erregungsablaufes am Herzen.
Die Abkürzung EKG steht auch für das Ergebnis dieser Aufzeichnung: das Elektrokardiogramm.

Das EKG dient der Diagnostik von Herzrhythmus - Störungen (Arrhythmien).
In der Kleintiermedizin kommt hierzu vor allem das sogenannte Ruhe-EKG mit 6 Ableitungen zum Einsatz.
Hierbei werden die „Herzströme“ am liegenden Tier von verschiedenen Ableitpunkten der Haut über einige Minuten aufgezeichnet.
Zusätzlich kann ein solches EKG Hinweise auf Vergrößerungen von Herzkammern und Vorhöfen liefern.
Da das EKG auch bei schweren Herzerkrankungen völlig unauffällig aussehen kann, schließt ein normales EKG eine Herzerkrankung nicht aus.
Veränderungen im EKG sind aber ein Grund für die weiterführende Diagnostik mittels Echokardiographie, da durch das EKG allein keine Informationen über die Grundursache einer Rhythmusstörung oder einer vermuteten Herzvergrößerung
gewonnen werden können.
24 Stunden Langzeit - EKG
Für das Anfertigen eines Langzeit - Elektrokardiogramms (= Holter) gibt es bei Hund und Katze verschiedene Indikationen: Zum einen dient es der Abklärung von Anfällen die verdächtig für Synkopen sind (also Herz-Kreislauf bedingte Anfälle), da auch Rhythmusstörungen erkannt werden können, die nicht permanent auftreten, sondern nur phasenweise.
Einen weiteren Grund für ein Holter - EKG stellt die Therapiekontrolle von Herzrhythmus-Störungen dar. Antiarrhythmische Medikamente wirken sehr individuell, so dass die beste Beurteilung ihrer Wirkung und auch der Nebenwirkungen über 24 Stunden und damit in verschiedenen Situationen des Alltags erfolgen kann.
Außerdem wird das Holter zur Früherkennung von Hezmuskelerkrankungen bei einigen Hunderassen eingesetzt (z.B. DCM beim Dobermann; sie ist hier auch Teil der kardiologischen Zuchtuntersuchung). Relevante Herzrhythmusstörungen in Form von Ventrikulären Extrasystolen können durch Schäden in der Herzmuskulatur auftreten noch bevor echokardiographische Veränderungen und Funktionsstörungen sichtbar sind.



Ablauf der Holter - EKG Untersuchung
Die Aufzeichnung erfolgt in der Regel über 24 bis 48 Stunden, wofür die Elektroden und ein kleines Gerät zur Aufzeichnung für diese Zeit am Tier befestigt werden.
Bei Hunden verwende ich dazu spezielle Neopren-Westen. Katzen und sehr kleine Hunde bekommen einen Verband.
Die aufgezeichneten EKG-Daten werden im Anschluß mit Hilfe einer speziellen Software am Computer von mir ausgewertet.